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Spezialführung Kiekbuschwiesen

Am 11. Oktober um 10.00 Uhr startet eine Spezialführung in die Kiekbuschwiesen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Durch die Kiekbuschwiesen, entlang eines Grabens, zog sich die innerdeutsche Grenze. Die Feuchtniederung zwischen dem höher gelegenen Mechower Holz und dem Kiekbusch – beides urwüchsige Buchenwälder auf eiszeitlich geformtem Relief – erstreckt sich zwischen Mechower See und der ehemaligen Ortschaft Neuhof. Aus dem Kiekbusch holten die Schlagsdorfer Holz und in den Wiesen bis nach Neuhof weidete Vieh der Bauern. Auch das heute in Schleswig-Holstein liegende Mechower Holz gehörte bis 1945 zu Mecklenburg.

Mit dem Ende des Krieges teilte die Demarkationslinie die Wälder und Wiesen. Durch den Ausbau der DDR-Grenzanlagen wurde das Gebiet entwässert und war zeitweise auch mit Minen belegt. Die letzten Reste des Dorfes Neuhof zerstörte man 1976. Der sogenannte Schutzstreifen wurde nur noch von Grenzsoldaten und von speziell geprüften Arbeitskräften in Begleitung von Soldaten betreten. Die Grenzlinie markierten Pfähle am Grenzgraben. Am östlichen Rand der Wiese wuchsen die DDR-Grenzzäune, dahinter der Kolonnenweg. Anfangs mit Stacheldraht, seit den 1980er Jahren der Streckmetallzaun.

Heute gehören die Flächen sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in Schleswig-Holstein dem Zweckverband Schaalsee-Landschaft und stehen dem länderübergreifenden Naturschutz zur Verfügung. Sie liegen teilweise im Biosphärenreservat Schaalsee. Verschiedene Renaturierungsmaßnahmen haben die Wiesen wieder in Feuchtbiotope verwandelt und eine extensive Viehwirtschaft trägt dazu bei, die Flächen offen zu halten. Fast alle teilende Elemente wurden beseitigt und heute wandern die Rinder ohne Grenzkontrolle frei zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hin und her.

Die Wanderung eröffnet Einblicke in den besonderen ökologischen Wert der Landschaft und ihrer Grenzgeschichte mit den unterschiedlichen Hinterlassenschaften. Welche Schutz- und Pflegemaßnahmen wurden ergriffen, um den Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen zu verbessern? Welche Geschichten erinnern Zeitzeugen?

Die Biologin und Geschäftsführerin des Zweckverbandes Maria Boness und der Ranger des Biosphärenreservates Mario Axel begleiten aus naturschutzfachlicher Perspektive die Tour. Der Zeitzeuge Jens Strohschein diente in den DDR-Grenztruppen und hatte hier am Ende der 1980er Jahre seinen Dienstabschnitt. Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich so auf der Spezialwanderung. Die fachliche Begleitung ermöglicht es der Gruppe, durch öffentlich nicht zugängliche Gebiete zu laufen.

Eine Kooperationsveranstaltung von Zweckverband Schaalsee-Landschaft, Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe und Grenzhus Schlagsdorf.

Bitte an gutes Schuhwerk denken. Die Streckenlänge beträgt 5 km. Start- und Endpunkt ist das Grenzhus Schlagsdorf.

Eine Anmeldung ist notwendig unter den bekannten Kontakten Tel.: 038875/20326 und Mail: info@grenzhus.de