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Fluchtgeschichten II

Flucht und Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg

  1. Die neue demokratische Gemeinschaft der Völker wird die Todestrafe als Barbarei verwerfen

  2. Es gibt keinen Weg zurück

  3. In Stove fühle ich mich wohl, aber meine Heimat ist Warnsdorf

  4. Daheim ist in Tschetschien

  5. Die Geschichten von damals sollen für die Nachfahren festgehalten werden

  6. Wir wollten miteinander ein neues Leben aufbauen

  7. Am Pfaffenteich saßen Angler

  8. Den Jeschken in Nordböhmen immer im Blick


„Die neue demokratische Gemeinschaft der Völker wird die Todesstrafe als Barbarei verwerfen.“
(Arno Esch, 1949) Arno Esch (1928-1951), Schönberg

Studentenkarte Arno Esch

Arno Esch wird 1928 in der Hafenstadt Memel (Kleipeda) an der Ostsee geboren. Als im Oktober 1944 die sowjetische Armee die Grenze Ostpreußens erreicht, beginnt die Evakuierung der Zivilbevölkerung. Arno Esch und seine Mutter finden sich nach Monaten in Schönberg wieder.

Studentenkarteikarte für Arno Esch, 1949,

Quelle: Universitätsarchiv Rostock


„Es gibt keinen Weg zurück.“
Leo Grunenberg (geb. 1931), Schlagsdorf

Leo Grunenbergs letzter Schultag im Ermland in Ostpreußen ist der 20. Januar 1945. Wie so viele fliehen die Grunenbergs, Vater, Mutter und zwei Söhne, vor der näher rückenden Front über das zugefrorene Frische Haff.
Leo Grunenberg findet sein neues Zuhause in Schlagsdorf.

Leo Grunenberg mit Fahrrad vor dem Bauernhof der Familie Reimers, 1950er Jahre.

Quelle: privat


„In Stove fühle ich mich wohl, aber meine Heimat ist Warnsdorf“
Margit Heick, Stove

Margit Heick, geborene Flegel, wird 1931 in Warnsdorf im Norden Tschechiens, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland, geboren. Auf der Flucht gelangt sie 1946 über Nesow und Carlow nach Stove.

Hochzeitspaar Heick fährt mit der Kutsche von Carlow nach Stove, 1953

Quelle: privat


„Daheim ist in Tschechien, hier bin ich zu Hause.“
Elisabeth Hille (geb. 1946), Rehna

Elisabeth Hille wird 1946 in Skalitz im Nordosten Böhmens geboren. Im Frühjahr 1946 muss die Familie das Dorf verlassen. Mitte September 1946 geht Familie Hille auf Transport in die sowjetische Besatzungszone. Am 20. September 1946 hält der Zug im Aufnahme- und Quarantänelager Nesow, wo Elisabeth Hille aufwachsen wird.

Elisabeth Hille mit Geschwistern im Lager Nesow,
Anfang der 1950er Jahre

Quelle: privat


„Die Geschichten von damals sollen für die Nachfahren festgehalten werden.“
Helene Höfler, Bäk

Helene Höfler ist 1933 in Hohendorf in Ostpreußen geboren. Am Abend des 18. Januar 1945 verlassen sie das Dorf. Sie flüchten mit Pferd und Wagen, weiter mit dem Zug. Nach einer achttägigen Zugfahrt landen sie in Gadebusch. Später wird Bäk für Helene Höfler zur Heimat.

Ausschnitt aus der britischen Messtischkarte mit den Eintragungen zum Gebietsaustausch, 1945

Quelle: The National Archives, London, Archiv Grenzhus


„Wir wollten miteinander ein neues Leben aufbauen…“
Erna Kirk, geborene Schneider (1924-2017), Lübeck

Erna Kirk wird als Tochter eines Buchhalters in der Stadt Trautenau in Nordböhmen geboren. Im Herbst 1945 wird sie vertrieben. Sie findet ihre Familie in Neustadt-Glewe. Letztendlich bleibt sie nicht in Mecklenburg. Mit ihrem Mann und den Kindern flieht sie 1961 in den Westen.

Erno und Erna Kirk mit ältester Tochter in Bresegard, 1949

Quelle: privat


„Am Pfaffenteich saßen Angler. Wir rieben uns fassungslos die Augen“
Edith Stabenow (1923-1993), Schwerin

Edith Stabenow wird 1923 in Stettin (Szczecin) im heutigen Polen geboren. Nach dem Krieg beginnt sie in Schwerin ein neues Leben.

Flüchtlinge am Bürgermeister-Bade-Platz, 3. Mai 1945

Quelle: Stadtarchiv Schwerin


„Den Jeschken in Nordböhmen immer im Blick…“
Karl Wachtel (1925-2015), Dechow

Karl Wachtel wird 1925 in Berzdorf (Ostašov) im Norden der Tschechischen Republik geboren. Hier im ehemaligen Sudetenland wächst Karl Wachtel auf und hat den Berg Jeschken stets vor Augen. 1943 wird er zur Wehrmacht eingezogen. Nach sowjetischer Kriegsgefangenschaft begibt er sich auf die Suche nach seinen Eltern und findet sie in Dechow.

Bodenreformurkunde Karl Wachtel

Quelle: privat