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Fluchtgeschichten IV

Fluchten in der Gegenwart

  1. Deutschland hat mir die Möglichkeit gegeben

  2. …wir haben unser Leben von vorn begonnen

  3. Glück gehabt

  4. Ich wünsche mir Frieden für alle Menschen

  5. Es ist schwierig, hier erwachsen zu werden, wenn man seine Kindheit und Jugend in Syrien verbracht hat

  6. Es muss sich anfühlen, wie nicht mehr in der eigenen Haut zu sein


„Deutschland hat mir die Möglichkeit gegeben, als Mensch zu leben.“
Ahmed A. (geb. 1990), Grevesmühlen

Ahmed A. ist 1990 in einem kleinen Dorf im Gouvernement Idlib im Nordwesten von Syrien geboren. Mitten im Jura-Studium erhält er einen Einberufungsbefehl. Es herrscht Krieg. Ahmed flieht 2014 in die Türkei. Von dort aus gelangt er über Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich nach Deutschland.

Rettungseinsatz in Rojave, Nordsyrien, 2019

Quelle: medico international e.V.


„… wir haben unser Leben von vorn begonnen…“
Ali (geb. 1983), Wismar

Ali ist 1983 in Teheran, der Hauptstadt des Iran, geboren worden. Aufgrund politischer Verfolgung durch das Regime von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei flüchtet er mit seiner Familie 2015 über Frankreich nach Deutschland.

Ali spielt die traditionelle persische Tar

Quelle: privat


„Glück gehabt“
Erik Gurgsdies-Meister (geb. 1944),
Seehof bei Schwerin

1944 wird Erik Gurgsdies als Sohn einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten geboren. Er lebt auf dem Bauernhof Haugtuft in Südnorwegen. Nach Beendigung des Krieges gerät der Vater in Kriegsgefangenschaft. Die Mutter wird wegen Kollaboration vor ein Gericht gestellt. Nach Verbüßung einer Haftstrafe zieht sie mit dem Kind zu dessen Vater nach Deutschland.

Maleri Haugtuft, 1944

Quelle: privat


„Ich wünsche mir Frieden für alle Menschen“
Kisanet (geb. 1999), Wismar

Gemeinsam mit ihrer Cousine flüchtet Kisanet 2015 aus Eritrea über Äthiopien und Libyen. Ein dreiviertel Jahr später gehen sie dort an Bord eines der Flüchtlingsboote. Durch eine dramatische Rettungsaktion gelangen sie nach Italien und von dort schließlich nach Deutschland.

Zeichnung von Kisanet, 2018

Quelle: privat


„Es ist schwierig, hier erwachsen zu werden, wenn man seine Kindheit und Jugend in Syrien verbracht hat“
Mohamad K. (geb. 1996), Grevesmühlen

Mohamad K.´s Geburtstadt ist das syrische Aleppo. Dort geht er zur Schule und beginnt zu studieren. Nachdem die Stadt zu großen Teilen zerstört wird, flüchten seine Eltern mit den acht Kindern. Über verschiedene Stationen findet er einen Wohnsitz in Grevesmühlen.

Flüchtlingslager Al Hol in Nordsyrien, 2019

Quelle: medico international e.v.


„Es muss sich anfühlen, wie nicht mehr in der
eigenen Haut zu sein“
Renate U. Schürmeyer (geb. 1957), Jeese

1960 flüchtet die Mutter mit den drei Kindern von Ostberlin zu den Eltern nach Malente. Sie selbst sind nach dem Krieg aus dem heutigen Polen geflüchtet. Renate Schürmeyer zieht nach dem Mauerfall wieder gen Osten und landet in Jeese.

Mutter und Tante vor dem Pfarrhaus in Priemhausen,
etwa 1928

Quelle: privat